Anwesenheitskontrolle – Eine Übersicht

Einsatzgebiete der Anwesenheitskontrolle

Eine Anwesenheitskontrolle kommt immer dann zum Einsatz, wenn in bestimmten Bereichen registriert werden soll, ob und welche Personen sich darin befinden. Zugleich können diese Systeme genutzt werden, um fehlende Anwesenheit zu detektieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten. Ein Bereich kann dabei entweder ein Gebäude sein, ein besonders sensibler Abschnitt innerhalb eines Gebäudes, ein geschlossenes Areal im Freiland oder ein frei zugänglicher Umkreis um ein bestimmtes Objekt herum.

Vor Beginn der technischen Umsetzung eines Anwesenheitskontrollsystems ist eine umfangreiche Planung von zentraler Bedeutung, da die Frage nach der einzusetzenden Technologie nicht pauschal beantwortet werden kann. Abhängig vom Einsatzzweck, den gesetzlichen Rahmenbedingungen, den zur Mitnutzung zur Verfügung stehenden Systemen und dem Budget kann eine Anwesenheitskontrolle durch unterschiedliche Technologien umgesetzt werden.

Die Einsatzgebiete von Anwesenheitskontrollsystemen sind breit gestreut und verfolgen unterschiedliche Ziele. Unter anderem sind die folgenden Einsatzbereiche denkbar:

Mögliche Ziele der Anwesenheitskontrolle

Im ersten Schritt muss klar definiert werden, welches Ziel das Anwesenheitskontrollsystem erfüllen und welchen Nutzen es stiften soll. Natürlich können einzelne Systeme auch mehrere Ziele verfolgen. Soll es die Anwesenheitszeit von Mitarbeitern für die Lohnabrechnung erfassen oder soll im Brandfall der Feuerwehr mitgeteilt werden, wie viele Personen sich noch im Bereich befinden? Soll die Anwesenheit der Schüler im Unterricht überwacht werden oder der rechtzeitige Dienstantritt von Außendienstmitarbeitern beim Kunde vor Ort? Soll allein die Anzahl von Personen erfasst werden oder die exakte Identität? Der Anwender muss möglichst detailliert beschreiben können, wessen Anwesenheit erfasst werden soll, für welche Bereiche dies geschehen muss und vor welchen Ereignissen er sich mit dem Anwesenheitskontrollsystem schützen möchte. Typische Ziele der Anwesenheitskontrolle sind beispielsweise:

Technische Lösungsansätze für die Anwesenheitskontrolle

Je nach Ziel der Anwesenheitskontrolle gibt es eine Reihe potentieller technischer Lösungsansätze. Während bei einigen Systemen die zuverlässige Sicherstellung der Identität der erfassten Person die größte Bedeutung genießt kann in einem anderen Einsatzszenario die intuitive Bedienung oder schnelle Erfassung eine übergeordnete Rolle spielen. In der folgenden Übersicht können Sie sehen, welche der im Folgenden noch genauer vorgestellten Technologien für Ihren Einsatzzweck am besten geeignet sind.

 

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Videosensorik

Der SmartSensor Intenta S2000 erkennt automatisch in einem definierten Bereich anwesende Personen und kann sowohl deren Anzahl, Aufenthaltsdauer als auch Position und Körperhaltung wahrnehmen. Dabei können sowohl eine Fläche als auch – bei weitläufigen Bereichen – die Zutrittspunkte betrachtet werden. Durch die integrierte Bildverarbeitung ist eine Verwendung ohne Übertragung von Bilddaten (z.B. in datenschutzkritischen Bereichen) möglich.

Vorteile Nachteile
  • Keine aktive Handlung der Personen für Erfassung erforderlich
  • Einfache Installation
  • Leichte Kombination mit weiteren Technologien
  • Keine automatische Identifikation der Personen (Eine Identifikation durch Übertragung eines Bildes bleibt hiervon unberührt)
  • Geringfügige Beleuchtung erforderlich / Keine Detektion bei Dunkelheit
RFID-Zeiterfassung

Die Identifikation der Mitarbeiter erfolgt durch einen passiven Transponder. Dieser kann u.a. die Form einer Scheckkarte haben, als Schlüsselanhänger gefertigt oder in einem Armband verbaut sein. Durch vorhalten des RFID-Transponders an einem Terminal wird eine Spannung induziert und eine verschlüsselte Kommunikation zwischen Transponder und Terminal hergestellt, auf dessen Basis die Identifikation des Transponderinhabers vorgenommen werden kann. Für die Anwesenheitskontrolle mittels RFID-Zeiterfassung kommen in der Regel stationäre Zeiterfassungsterminals zum Einsatz, an denen die Arbeitnehmer Ihre Kommt-, Geht- und Dienstgangsbuchungen absetzen können.

Vorteile Nachteile
  • Kostengünstig
  • Schnelle Identifikation
  • Buchungen werden auch für die Arbeitszeiterfassung genutzt
  • Für die Überwachung schutzbedürftiger Teilbereiche ungeeignet
  • Weitergabe der Transponder ist möglich
  • Buchungen können vergessen werden
Biometrie-Zeiterfassung

Alternativ oder zusätzlich zu RFID-Ausweisen können auch biometrische Merkmale für die Identifikation an Zeiterfassungsterminals herangezogen werden. Die Handvenenerkennung beispielsweise ist ein berührungsloses, optisches Verfahren, bei dem der Verlauf der Handvenen als Identifikationsmerkmal herangezogen wird. Die Handvenenerkennung gilt als derzeit sicherstes biometrisches Verfahren und wird im Rahmen der Anwesenheitserfassung insbesondere dann eingesetzt, wenn die Weitergabe von Identifikationsmerkmalträgern wie Transpondern durch die Schüler bzw. Mitarbeiter unbedingt ausgeschlossen werden soll. Durch Aussenden eines Lichtblitzes im Infrarot-Bereich wird das venöse Blut reflektiert und die Venenverläufe damit sichtbar. Basierend auf diesem Bild wird ein Template erstellt, das jede Person eindeutig und sicher identifiziert. Durch die Kopplung der Handvenenerkennung mit dem stationären Zeiterfassungsterminal kann dieses allein durch die Hand der Mitarbeiter benutzt werden.

Vorteile Nachteile
  • Eindeutige Identifikation der Personen
  • Keine Transponder oder sonstigen Medien benötigt
  • Buchungen werden auch für die Arbeitszeiterfassung genutzt
  • Nur begrenzt skalierbar
  • Kostenintenstiv
  • Buchungen können vergessen werden
Mobilfunk-Zeiterfassungsterminals

Mobile Zeiterfassungsterminals wie das Chronos Control wurden speziell für die Zeiterfassung und Anwesenheitskontrolle bei Kunden von Dienstleistungsunternehmen entwickelt. Sie erfordern keine Installation in die IT-Infrastruktur der Kunden, sondern verfügen in der Regel über eine autarke, interne Stromversorgung und kommunizieren mittels Mobilfunk. Die Geräte werden beispielsweise bei Kunden von Reinigungsunternehmen oder Wachschutzdienstleistern hinterlegt. Die Mitarbeiter lösen durch Berühren der Kommt- oder Geht-Buttons entsprechende Buchungen aus. Auch eine Identifikation mittels RFID ist möglich. Neben der Erfassung der Arbeitszeiten dient das mobile Zeiterfassungsgerät auch der Anwesenheitskontrolle und Qualitätssicherung bei den Kunden. Bleibt eine geplante Kommt-Buchung aus, so bekommt der Disponent eine Mitteilung und kann entsprechend reagieren.

Vorteile Nachteile
  • Sofort betriebsbereit, keine Installation
  • Einfache Bedienung
  • Exakte Abrechnung bei allen Kunden
  • Ein Terminal je Kunde/Aussenstelle erforderlich
  • Mobilfunk-Empfang zum senden der erfassten Daten erforderlich
  • Buchungen können vergessen werden
RFID-Zutrittskontrolle

Bei der Anwesenheitskontrolle mittels Zutrittskontrollsystem wird das Betreten und Verlassen von Bereichen durch Zutrittskontrolltechniken und Vereinzelungsanlagen so geregelt, dass nur berechtigte Personen diese Areale betreten können. Die Information über zugetretene Menschen werden für die Anwesenheitskontrolle genutzt. Die Personen identifizieren sich mittels RFID-Ausweis und ggfs. Pin-Code an einem Leser und betreten den Bereich. Damit die Anwesenheitskontrolle exakte Daten liefern kann wird der Einsatz von Vereinzelungsanlagen wie Drehkreuzen, Drehsperren oder Schleusen empfohlen.

Vorteile Nachteile
  • Erhöht die Sicherheit im Bereich
  • Schnelle Identifikation
  • Buchungen werden auch für die Arbeitszeiterfassung genutzt
  • Weitergabe, Diebstahl, Vergessen oder Verlust der Transponder ist möglich
  • Baumaßnahmen für eine entsprechende Schleuse erforderlich
  • Kostenintensiv
Biometrie-Zutrittskontrolle

Als derzeit sicherstes und zugleich komfortables biometrisches Identifikationsmerkmal wird die Handvenenerkennung im Rahmen der Zutrittskontrolle eingesetzt, um sehr sicherheitsrelevante Bereiche abzusichern. Statt Vorhalten eines Transponders an einem Leser werden die biometrischen Merkmale der Handvenen herangezogen. Ein Überwinden des Systems wird dadurch ungleich schwerer. Anwesenheitskontrollen, die den hohen Sicherheitsgrad einer Handvenenerkennung erforderlich machen, sollten zudem Vereinzelungsanlagen wie Schleusen oder Drehkreuze nutzen. Zudem ist darauf zu achten, dass sämtliche Zugänge zu den zu überwachenden Bereichen gleichwertig abgesichert werden.

Vorteile Nachteile
  • Eindeutige Identifikation der Personen
  • Keine Transponder oder sonstigen Medien benötigt
  • Buchungen werden auch für die Arbeitszeiterfassung genutzt
  • Für die Überwachung schutzbedürftiger ungeeignet
  • Buchungen können vergessen werden
  • Nur begrenzt skalierbar
  • Festinstallation erforderlich
GPS-Anwesenheitskontrolle

Bei der Anwesenheitskontrolle mittels GPS-Ortung wird eine Person oder ein Gegenstand weltweit geortet und die Position entsprechend der Vorgaben ausgewertet. Durch die Definition von bestimmten Bereichen im Ortungsportal können die Nutzer informiert werden, sobald eine Person einen Bereich betritt oder verlässt. Diese Information kann beispielsweise an ein Anwesenheitskontrollsystem übergeben werden, um Arbeitszeiten bei Kunden des Außendienstes zu erfassen bzw. die Besetzung dieser Arbeitsplätze rechtzeitig sicherstellen zu können. Zusätzlich dazu können Disponenten jederzeit erkennen, wo sich die einzelnen Mitarbeiter aktuell aufhalten. Ortungssysteme können aber auch eingesetzt werden, um zu überwachen dass Gegenstände einen definierten Bereich nicht verlassen. In diesem Zusammenhang kann beispielsweise die „Anwesenheit“ von Maschinen oder sonstigen wertvollen Gütern auf dem Betriebsgelände sichergestellt werden.

Vorteile Nachteile
  • Exakte Positionsbestimmung statt bloßer Anwesenheitskontrolle
  • Keine Bedienhandlung erforderlich
  • Einfache Inbetriebnahme
  • Eingeschränkte Genauigkeit in Gebäuden
  • Für Anwesenheitskontrolle in Gebäuden oder Gebäudeteilen nicht geeignet
Nahfunk-Ortung

Bei der Anwesenheitskontrolle mittels Nahfunkortung werden aktive Badges als Mitarbeiter- oder Gastausweise eingesetzt und innerhalb eines Gebäudes oder im Freigelände geortet. Für die Positionsbestimmung der Badges werden sogenannte Anker im Gebäude verteilt, die untereinander ein Funknetz aufbauen und die Badges innerhalb dieses Netzes lokalisieren können. Je nach Betriebsmodi können die Badges auf 30 cm genau geortet werden. Die Ausweise verfügen optional über ein E-ink-Display, auf dem den Nutzern Mitteilungen angezeigt oder Wegbeschreibungen illustriert werden können. So können beispielsweise Gäste an den gewünschten Besuchsort dirigiert oder Mitarbeiter sicher aus dem Gebäude evakuiert werden. Durch den optionalen integrierten RFID-Transponder kann der Badge gleichzeitig für die Zeiterfassung bzw. die Zutrittskontrolle genutzt werden. Zudem ist ein Bewegungssensor in der Ausweiskarte integriert, der beispielsweise Stürze detektieren und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten kann.

Vorteile Nachteile
  • Exakte Positionsbestimmung in Gebäuden
  • Keine Bedienhandlung erforderlich
  • Für zutrittskontrolle/Zeiterfassung nutzbar
  • Möglichkeit von Weitergabe, Diebstahl & Verlust der Badges
  • Festinstallation der Sensoren erforderlich

INCA® – Ihr Experte für Anwesenheitskontrolle

INCA® ist eine Marke der ibes AG und steht seit über 40 Jahren für zuverlässige und moderne Technik rund um die Themen Zutrittskontrolle, Zeiterfassung und Anwesenheitskontrolle.

Wir bieten unseren Kunden individuelle Systemlösungen, die schnell und einfach an deren Bedürfnisse angepasst werden. Herzstück unserer Systeme ist stets unsere umfangreiche, modulare Zutrittskontroll- und Zeiterfassungssoftware, an die wir ausschließlich modernste Hardwarekomponenten anbinden. Da für die Herstellung unserer Hardware viel Know-How und Erfahrung notwendig ist produzieren wir einen Großteil der Technik selbst. Zu unseren Eigenentwicklungen zählen beispielsweise unsere Terminals, Controller und Ortungsgeräte inkl. Portal. Die übrigen Komponenten beziehen wir von führenden Herstellern, zu denen wir bereits langjährige Partnerschaften pflegen.

Zu unseren Kunden gehören viele mittelständische Unternehmen und Bildungseinrichtungen, aber auch Konzerne wie die Audi AG oder die Verbundnetz Gas AG. Wir würden uns sehr freuen, zukünftig auch Ihr Unternehmen im Kreise unserer Kunden begrüßen zu dürfen.

 

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